Schönheit

 

„Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen, der sie betrachtet.“
– David Hume

 

Schönheit, die: „S. ist subjektiv und zumeist ein affektives Empfinden beim Anschauen eines physischen Objekts, bspw. eines Gegenstandes, eines Menschen, der Natur oder Kunst. Als schön können auch immaterielle Dinge wie Ideen, Gedanken, Erzähungen oder Erinnerungen empfunden werden.“

 

Schönheit ist mitten im Leben, ist das Leben, ein Momentum oder eine lange Zeit, die so nahe gehen kann. Etwas als schön zu empfinden, kann so einfach sein und zugleich ist Schönheit eine streitbare, individuelle Wertung. Schönheit ist ein interessenloses Wohlgefallen durch Sinneserfahrung und damit ein kurz oder anhaltender Zustand, welcher den Menschen emotional berührt.

 

Immanuel Kant unterscheidet zwischen dem Guten, dem Angenehmen und Schönen. Wenn bei etwas Gutem oder Angenehmen ein Interesse oder eine Motivation zu diesem Urteil führt, so ist die Schönheit ein einfaches Sein, da der Mensch wertet, doch zugleich keine Intention mit seiner Anschauung verbindet. Während bis zur Aufklärung das Schöne mit Gott in Verbindung gebracht wurde, differenziert sich die Schönheit seither aus. Der Mensch als Abbild Gottes war ebenso schön wie seine Seele, der schon seit der Antike das Unverfälschte, gar Reine zugeschrieben wurde. Neben dem Schönen waren das Gute und die Wahrheit die in der Philosophie erstrebenswerten Werte. Später differenziert sich Schönheit in Unterscheidungen wie Naturschönheit, Kunstschönheit und das Erhabene. Während die Naturschönheit eher als im Alltäglichen auftretende Phänomene als schön betrachtet, so ist die Erhabenheit ein Begriff für über das menschliche Erfassungsvermögen hinausgehende Erfahrungen.

 

„Es gibt überall Blumen für den, der sie sehen will.“
– Henri Matisse

 

Da sich Schönheit bekanntlich „im Auge des Betrachters“ bildet, sind die individuellen Einstellungen und Erfahrungen zu Schönheit entscheidend für eine solche Bewertung. Zwar gibt es kulturelle Konzepte oder Normen von dem, was als schön empfunden werden kann oder zu gelten hat. Die subjektive Einstellung allerdings ist entscheidend, da Schönheit nicht einem Verstandeskonstrukt entspringen kann. Das „interessenlose Wohlgefallen“ scheint den signifikanten Unterschied zu machen: Wenn das Gute und Angenehme Konzepte von Dingen sind, die als förderlich, nützlich, erwünscht oder erstrebenswert gelten, so ist Schönheit etwas, das äußerlich durch die Eigenschaften einer Sache bestimmt wird und uns affiziert. Es ist allerdings einfach da, wir können es Anschauen und gar einen kontemplativen Zustand erfahren.

 

„Schau zweimal, um richtig zu sehen. Schau nur einmal, um das Schöne zu sehen.“
– Henri-Frédéric Amiel

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