Verantwortung

Wir konstruieren als Gesellschaft unsere Wirklichkeit: Es gibt eine bewusst und unbewusst herbeigeführte gesellschaftliche Norm über und Deutung von Etwas. Es gibt Werte, Systeme, als normal geltende Verhaltensweisen. So arrangieren wir unser menschliches Zusammenleben.

Wir konstruieren als Individuum unsere Wirklichkeit: Es gibt eine bewusst und unbewusst herbeigeführte individuelle Norm über und Deutung von Etwas. Wir haben Meinungen, Vorurteile, Reaktionsmuster. So arrangieren wir unser Zurechtkommen mit anderen.

Das Leben ist ein Aushandlungsprozess mit unseren Mitmenschen. Dabei wesentlich ist die Verantwortung jedes einzelnen gegenüber sich und anderen.

 

„Es gibt keine Handlung, für die niemand verantwortlich wäre!“
– Otto von Bismarck

 

„Verantwortung“ meint, für eigenes Verhalten und Haltungen und deren individuell positive und negative Folgen einzustehen. Dabei bewegt sich der Mensch im Gefüge gesellschaftlicher Normen und Werte. Es gibt geschriebene und ungeschriebene Gesetze, für welche direkt und indirekt Verantwortung übernommen werden kann und muss. Das setzt ein Bewusstsein und eine Verständisfähigkeit voraus, die Bedeutung und Folgen im Sinne einer Kausalität eigenen Verhaltens oder auch eigener Haltungen erkennen zu können. Im juristischen Sinne trägt jeder Mensch eine Grundverantwortung, die sich bei Kindern und Jugendlichen immer ein stückweit erhöht und mit der Volljährigkeit gänzlich ausgeprägt ist.

Der Mensch strebt nach Freiheit und moderne Gesellschaften sollten individuelle Freiheit stets ermöglichen. Eigene Freiheit endet oder wird dort beschränkt, wo die Freiheit eines anderen beginnt. Der Mensch kann seine Freiheit entwickeln und ausschöpfen, wenn er mit ihr verantwortlich umgeht. So übernimmt der Mensch nicht nur für sich selbst Verantwortung. Zugleich geht er mit der Freiheit des anderen verantwortlich um, wenn ihm diese bewusst ist und er die eigene und die Freiheit der anderen verstehen kann.

 

Wirklich eigenverantwortlich kann ein Mensch sein Verhalten und seine Haltungen entwickeln, wenn er eine Selbstwirksamkeit erfährt. Das ist die Möglichkeit, aufgrund eigener Fähigkeiten und Fertigkeiten selbst gewünschte Handlungen zu tätigen und dabei zu verspüren, diese Handlung auch aus eigener Kompetenz vollzogen zu haben. Die Selbstwirksamkeit jedes einzelnen lässst sich fördern, wenn im Verhalten und in Handlungen diese Bausteine einbezogen werden:

  • Relevanz: Der Mensch möchte durch sein Handeln etwas bewirken und einen Beitrag leisten.
  • Selbstständigkeit: Der Mensch möchte selbst und frei entscheiden können.
  • Bewusstheit: Jede Person möchte wissen, was sie tut und dabei bspw. nicht fremdbestimmt sein.
  • Selbstwirksamkeit: Der Mensch möchte seine Fähigkeiten und Fertigkeiten einsetzen können.
  • Verantwortlichkeit: Der Mensch möchte verantwortlich sein für sich selbst, für etwas oder für andere.
  • Stolz und Akzeptanz: Jede Person möchte sich selbst achten können und von anderen geachtet und akzeptiert werden.
  • Identität: Jede Person möchte wissen, was sie ausmacht und das durch praktisches Handeln und Resonanz erfahren.

 

„Mensch sein heißt verantwortlich sein.“
– Antoine de Saint-Exupéry

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